Etwa 1 bis 5% aller Kinder reagieren allergisch auf Hühnereiweiß. Damit
gehört die Allergie gegen Eier zu den zweithäufigsten Nahrungsmittelallergien
im Kindesalter. Die allergischen Reaktionen beziehen sich nahezu ausschließlich
auf das Eiweiß, der Eidotter besteht zum Großteil aus Fett und hat nur einen
sehr geringen Anteil an Proteinen.
Hühnereier kommen in einer Vielzahl von industriell produzierten
Nahrungsmitteln vor. Dementsprechend eingeschränkt ist bei einer vorhandenen
Allergie gegen Hühnereiweiß das Nahrungsmittelangebot für vorgefertigte
Nahrungsmittel.
Symptome bei Hühnereiweiß-Allergie
Fast direkt nach dem Verzehr von eihaltigen Produkten kommt es zu einer
Abwehrreaktion des Immunsystems. Die Symptome können sehr vielfältig sein.
Häufig kommt es zu Hautausschlägen, die sich ähnlich wie Neurodermitis äußeren.
Verdauungsbeschwerden mit Darmkrämpfen, Durchfällen und Darmentzündungen kommen
ebenso vor wie Reaktionen der Atemwege.
Vor allem allergische Säuglinge und Kleinkinder zeigen Unruhe und
Schreianfälle. In diesen Fällen ist das Nervensystem betroffen. Problematisch
ist, dass Hühnereiweiß auch in manchen Impfstoffen als Trägerstoff verwendet
wird. Kinder, die auf Eier allergisch reagieren, zeigen dann oft heftige
Symptome.
Hühnereiweiß in der Nahrung
Industriell hergestellte Speisen enthalten Hühnereiweiß oder Vollei in
verschiedenen Formen. Nicht immer ist dabei aus der Zutatenliste ersichtlich,
dass es sich bei dem verwendeten Produkt um Ei, bzw. Eiweiß handelt.
Bezeichnungen, die auf Ei als Bestandteil eines Lebensmittels hinweisen, sind
zum Beispiel:
Eiprodukt, Eipulver
Protein
Eiklar, Eiöl
Gefrierei, Trockenei
Lecithin (E 322),
Stabilisatoren, Emulgatoren.
Allergiker, die auf
Hühnereiweiß reagieren, sollten die aufgelisteten Zutaten gründlich prüfen und
im Zweifelsfall auf den Verzehr des Produktes verzichten. Bei unverpackten
Lebensmitteln wie Gebäck oder Brot sollte beim Kauf nach den Inhaltsstoffen,
insbesondere nach der Verwendung von Backmitteln (eihaltige Mischungen) gefragt
werden. Eine entsprechende Zutatenliste muss ausliegen.
Ernährung bei
Hühnereiweißallergie
Größtenteils verschwindet
die Allergie bis zum 16. Lebensjahr. Bis dahin müssen alle Lebensmittel, die
Eiweiß enthalten, vermieden werden. Je nach Intensität der Allergie kann dies
sogar Hühnerfleisch betreffen. Die sicherste Lösung ist, Fertigprodukte
weitgehend zu vermeiden und bei der Speisenzubereitung auf Eiersatzprodukte
zurückzugreifen. Eine Gabe von Medikamenten ist nur bei sehr starken
Beschwerden nach dem Verzehr von Eiweiß angezeigt.
Die Umstellung
Inzwischen
gibt es schon viele Produkte ohne Ei (wie z. B. Nudeln, Kekse, Kuchen,
Majonäse) zu kaufen. Doch auch beim Backen ist es sehr einfach, Eier in Kuchen,
Torten oder anderen traditionellen Ei-Gerichten zu ersetzen.
Eier werden
dazu verwendet, Zutaten zu binden und/oder ein Gericht aufzulockern. Die
meisten Eier-Rezepte können durch einen der unten angeführten Tipps adaptiert
werden. Wenn nur ein oder zwei Eier in einem Rezept vorkommen, können diese
meist sogar weggelassen werden. Die fehlende Menge an Flüssigkeit sollte durch
einige zusätzliche Esslöffel Wasser pro Ei ersetzt werden. Außerdem sollte die
Form des Ersatzes an das Gericht angepasst sein - eine Banane ist
beispielsweise nicht unbedingt ideal als Ei-Ersatz für einen Gemüseburger.
Verwende statt einem Ei ...
- 1 EL Sojamehl zusammen mit 1-2 EL Wasser
- fertigen Ei-Ersatz (erhältlich z. B. beim veganen Versandhandel oder im Formosa)
- 2 EL Mehl zusammen mit 1/2 Päckchen Backpulver und 2 EL Wasser
- 50g Tofu gemischt mit der restlichen Flüssigkeit aus dem Rezept
- 1/2 größere Banane, zerdrückt
- 50ml weiße Soße (Sojamilch + vegane Margarine + Zucker + Mehl)
Tipps fürs Backen ohne Ei:
- Benutze statt Eiern reichlich Öl und Backpulver
- Verwende 1-2 Päckchen Backpulver pro Kuchen
- Statt Backpulver kannst du auch 1/2-1 Päckchen Soda zusammen mit einem TL Apfelessig verwenden
- Probiere nach Möglichkeit das Mehl und die trockenen Zutaten zu den flüssigen Zutaten dazu zu sieben, um den Teig zu lockern
Alternative Bindemittel:
- Sojamilch, Kokosmilch
- Sojaobers
- Sojapudding
- Vanillesoße
- Bananen, zerdrückt
- Agar Agar
- Leinsamen, eingeweicht
... und für vegane Burger etc.:
- Tomatenmark
- Tomatensoße
Apfelkuchen mit Haferflocken
ohne Milch und Ei
Portionen:
16 Stücke
Zutaten:
- Zutaten A:
- 260ml Sojamilch oder Hafermilch
- 200ml geschmacksneutrales Öl
- 320g Apfelmus
- 150g Zucker
- 1 Pck Vanillezucker
- Zutaten B:
- 200g Mehl
- 3 Tl Backpulver
- 1 Tl Zimt
- 200g Haferflocken
- abgeriebene Schale einer Bio-Zitrone
- 750g Äpfel
Zubereitung:
Mit einer
Küchenreibe oder Zestenreibe die Schale der BIO-Zitrone vorsichtig abreiben.
Dabei nicht das Weiße mit abreiben, dass es bitter schmeckt.Ofen auf 175-180ºC
Ober-/Unterhitze vorheizen. Zum Backen dieses Kuchens nicht Heißluft/Umluft
verwenden, da der Kuchen ansonsten zu trocken wird! Springform (28-30cm)
vorbereiten. Dazu ein Backpapierstück, das etwas größer als der Boden der
Springform ist, auf den Boden der Springform legen und den Ring (= das
Seitenteil der Springform) darum schließen.Äpfel schälen, vierteln, entkernen
und dann die Oberfläche längs ca. 2-3 mm einritzen.
Alle Zutaten
unter A in eine Rührschüssel geben und mit dem Handrührgerät auf mittlerer
Stufe verrühren. Alle Zutaten unter B gut vermischen (z.B. mit einem
Schneebesen), mit zu den anderen Zutaten in die Rührschüssel geben und zuerst
auf niedriger, dann auf mittlerer bis hoher Stufe mit dem Handrührgerät
schlagen. Die Masse in die Springform füllen und mit den Apfelvierteln belegen.
Bei
175-180ºC Ober-/Unterhitze 45-50 Minuten auf mittlerer Schiene backen. Danach
10 Minuten in der Form auf einem Rost abkühlen lassen, dann den Ring der
Springform lösen und den Kuchen am Backpapier vom Springformboden auf das Rost
ziehen und weiter auskühlen lassen.
Nährwerte pro Portion
Energie:
385kcal
Eiweiss: 4g
Fett: 18g
Kohlenhydrate:
49g
Ballaststoffe:
4g
Lactose:
frei
Schokopudding
Portionen: 4
Zutaten:
- 500ml Reismilch
- 10g Kakaopulver
- 100g Traubenzucker
- 40g Maisstärke
Von der
Reismilch 6 EL abnehmen und mit Traubenzucker, Kakao und Stärke glattrühren.
Übrige Reismilch zum Kochen bringen. Stärkemischung unter Rühren in die
kochende Milch geben und einmal aufkochen lassen. Abkühlen lassen, dabei ab und
zu umrühren.
Infos
Autor:
LeckerOhneRedaktion
Geeignet bei:
Fructoseintoleranz
Laktoseintoleranz
Nahrungsmittelallergien
Passierte
Kost
Zöliakie,
Sprue
Allergien:
- ohne Kuhmilch
- ohne Soja
- ohne Ei
- ohne Weizen
Nährwerte pro Portion
Energie:
213kcal
Eiweiss: 2g
Fett: 3g
Kohlenhydrate:
44g
BE: 4
Ballaststoffe:
1g
Calcium:
153mg
Lactose:
frei
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